Diabetes – Zahlen & Fakten:
Fast jeder 10. Deutsche ist zuckerkrank!
Diabetes ist eine nicht zu unterschätzende Störung des Zucker-Stoffwechsels, an der in Deutschland fast jeder Zehnte leidet.
- Diagnostiziert bei: 7 Millionen Menschen*
- Unerkannt: 50 % aller Diabetiker (55-74 J.)
- Altersklasse 55-74 J.: Anstieg Typ-2 um 1,5 Mio (auf 3,9 Mio) für das Jahr 2030 prognostiziert
- Diabeteskosten: 4-fach erhöht (2008 i Vgl 2002)
- Weltweit: zur Zeit 336 Mio.
*GEDA, Gesundheit in Deutschland aktuell Robert-Koch-Institut (3/2011)
Beim Diabetiker findet man mehr Zucker (Glukose) im Blut als bei Gesunden. Zucker ist der „Universalbrennstoff“ für die „Kraftwerke” in allen Körperzellen und bringt also auch Muskeln und Gehirn „in Schwung“. Er kann aber nur in die Zellen geschleust werden, wenn entsprechende Eintrittspforten geöffnet sind. Den passenden Schlüssel dafür produziert die Bauchspeicheldrüse: Das Hormon Insulin. Bei Diabetes-Patienten ist entweder das Hormon nicht mehr ausreichend an den Eintrittspforten der Zellen wirksam oder es herrscht Mangel an Insulin. Die Folge: Im Blut reichert sich zuviel Zucker an.
Insulin ist der Schlüssel für den Zuckertransport in die Zelle:
Der Transportvorgang erfolgt über eine rezeptorvermittelte Kanalöffnung. Zunächst bindet Insulin an einen Rezeptor. Dadurch bildet sich in der Zellwand ein Kanal, durch den die Glucose (Zucker) in die Zelle strömt.
Vorstufe Frühdiabetes bzw. Prädiabetes
Nicht selten kommt es vor, dass die Blutzuckerwerte grenzwertig sind: Die Werte sind zwar eindeutig erhöht, haben aber nicht die Diabetesschwelle erreicht. In solchen Fällen sprechen Fachleute von einer „abnormen Nüchternglucose“, einer „gestörten Glucosetoleranz“ oder „Prädiabetes“ . Durch Umstellung des Lebensstils in Bezug auf Ernährung und Bewegung kann die Entwicklung bzw. der Ausbruch der Zuckerkrankheit vermieden oder zumindest verzögert werden.*
Was ist Diabetes Typ 2?
Die Mehrzahl aller Diabetiker (ca. 95 %) sind am „Alterszucker“ oder auch Diabetes Typ-2 erkrankt. Bei diesen Menschen besteht folgendes Problem: Der Körper bildet zwar Insulin, aber die Körperzellen sprechen zu wenig auf Insulin an, sie sind „insulinresistent“. Insulinresistenz bedeutet, dass die Wirksamkeit des Insulins eingeschränkt ist. Dies steht in der Frühphase im Vordergrund, wenn erhöhte Insulinkonzentrationen (Hyperinsulinämie) im Blut nüchtern und nach den Mahlzeiten zu finden sind. Dabei spielen Übergewicht und ungünstige Lebensgewohnheiten eine große Rolle: Je übergewichtiger ein Typ-2-Diabetiker ist, desto schlechter wirkt noch vorhandenes Insulin. Es besteht also ein Mehrbedarf an Insulin um die Stoffwechselprozesse aufrecht zu erhalten. Doch obwohl von der Bauchspeicheldrüse tatsächlich verstärkt Insulin produziert wird, reagieren die Zellen gegenüber Insulin immer unempfindlicher („insulinresistent“). Irgendwann führt die chronische Mehrbeanspruchung und dauernde Mehrproduktion dann zur Erschöpfung: Die Bauchspeicheldrüse stellt ihre Insulin-Produktion ein.
Was ist Diabetes Typ-1?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet den Diabetes Typ 1 als IDDM (=insulin dependent diabetes mellitus): Bei Diabetes Typ 2 produzieren die B-Zellen der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) kein Insulin. Deshalb liegt ein Insulingmangel vor, der nur durch eine Insulin-Ersatztherapie behoben werden kann. Dem Diabetes Typ 1 können folgende Ursachen zugrunde liegen:
1. Vererbung, genetisch bedingte Fehlfunktion der Bauchspeicheldrüse
2. Akute Virusinfektionen (z.B. Röteln, Mumps, Coxsackie B)
3. Eine Autoimmunerkrankung kann eine Insulitis verursachen. Insulitis bedeutet, dass die B-Zellen der Bauchspeicheldrüse vom körpereigenen Immunsystem angegriffen werden und sich entzünden. Die entzündliche Reaktion des Inselgewebes schädigt die B-Zellen dauerhaft, bishin zum Funktionsverlust.
Chronische Überzuckerung schädigt Organe!
Die chronische Überzuckerung des Körpers kann zu Langzeitschäden, Funktionsstörungen und Funktionseinschränkungen verschiedener Organe – insbesondere der Augen, Nieren, Nerven, des Herzens und der Blutgefäße führen, den Diabetes-Folgeschäden…
Hintergrundinformationen zu Diabetes und viele Tipps zur Vorbeugung:
⇒ Diabetes erkennen: Erste Anzeichen und Symptome..
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* Quelle: Patienten Leitlinie zur Nationalen Versorgungs Leitlinie „Therapie des Typ-2-Diabetes“, 1. Auflage, Version 1, Juni 2015